Der alte Friedhof von Schraplau befand sich rund um die Kirche, ist aber mittlerweile beräumt und durch Rasen ersetzt worden. Direkt östlich von diesem wurde der neue Friedhof angelegt. Die Friedhofskapelle, die an der Schnittstelle der beiden Friedhöfe stand, musste vor einigen Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, da sie einsturzgefährdet war. Beide Friedhöfe befinden sich in der einstigen Vorburg der Alten Burg von Schraplau, die bereits im neunten Jahrhundert erwähnt wurde. Trotz der zahlreichen Veränderungen besitzt der Friedhof eine Reihe von Besonderheiten.
Am bedeutendsten ist hierbei der Grabstein des Christian von Häring, der allgemein nur als "Pickel Häring" bekannt ist. Der Schlosshauptmann der Mansfelder Grafen musste in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges hier verharren und hat sowohl als Person als auch als Grabmal zahlreiche Artikel hervorgerufen, die sich besonders mit seiner Herkunft beschäftigen. Inzwischen gilt es durch die Untersuchungen von Felix Burkhardt als gesichert, dass der Bornstedter Christian von Häringen diesselbe Person ist, dass seine Familie also ursprünglich aus einem der Orte namens Heringen stammt. Der Grabstein, der an der Südseite der Kirche steht, weist zahlreiche Details auf, von der Inschrift ist heute aber nur noch wenig lesbar. Laut der daneben angebrachten Tafel befanden sich am Grabmal zudem die Wappen seiner Familie und der seiner Frau. Häring starb 1643 im Rahmen eines Streits durch einen Kopfschuss.
Am Chor stehen barocke Grabsteine mit Putten, an der Nordseite Obelisken sowie die eher seltenen Sarkophage, die in der Barockzeit scheinbar besonderen Wohlstand ausdrücken sollten, da sie sich nur in bedeutenderen Orten wie Seeburg oder Obhausen finden. Schließlich fällt noch das Mausoleum der Familie der Mühlenbesitzer Stecher auf, dass in den Wall der Alten Burg hineingebaut wurde.