Stadttore haben sich in Halle und im Saalekreis nur in seltenen Fällen erhalten, da sie der Verkehrsentwicklung seit der Gründerzeit im Weg waren. Zumeist gibt es nur noch Resttürme (Leipziger Turm in Halle, Schwarze Bastion in Merseburg) oder Nachbauten (Krummes Tor in Merseburg, Lederberger Tor in Querfurt) zu besichtigen. Allein das macht das Hallesche Tor in Löbejün schon besonders, doch ist es auch das letzte erhaltene Stadttor der Stadt. Heute beherbergt es das Heimatmuseum. Die Stadtmauer der Stadt oberhalb der Fuhneaue entstand erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts, da bereits seit dem 10. Jahrhundert eine Burg (ersterwähnt im Jahr 961) den Ort schützte. Die Stadttore werden vom Denkmalverzeichnis auf das frühe 17. Jahrhundert datiert, von Erich Neuß hingegen in die Erbauungszeit der Stadtmauer (1552-1564).
Eine Inschrifttafel an der Außenseite berichtet zudem zum Jahr 1743 (MDCCXLIII): Portae hujus pars superior aedificata est tempore (Der Oberteil wurde in dieser Zeit erbaut). Unter der Aufzählung der damals wichtigsten Personen folgt ein Segnungsspruch:
Gott du wolleß wie bißher über diese Städtlein walten
und daßelbt in Fried' und Ruh künftig jeder
Zeit erhalten.