Schützenhäuser wurden zumeist von den Schützengilden errichtet. In Löbejün war dies die "Schützengilde Löbejün 1699", eine Neugründung, nachdem die mittelalterliche Schützenvereinigung durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zerstreut worden war. Das oberste Ziel damals war der Schutz vor den immer noch marodierenden Banden, so dass das Privileg durch den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg vermutlich nur eine Formalität war.
Während sich die Übungsplätze anfangs in den Städten befanden, hatten die lauten Feuerwaffen bei ihrer Einführung für eine Verlegung vor die Stadttore gesorgt, was sich auch in Halle (Harz, Lehmbreite, Würfelwiese), Mücheln oder Querfurt beobachten lässt. In Löbejün befindet sich das Schützenhaus laut dem Denkmalverzeichnis seit dem Jahr 1822 vor dem Halleschen Tor, wo es anfangs wohl allein stand. Mit den Fortschritten im Aufbau des Militärs wurden die Schützengilden zu Vereinen und die Schützenhäuser zu Vereinshäusern und Wirtshäusern. Laut der Internetseite der Stadt wurde das Gebäude 1852 neu errichtet.
Nach dem Verbot der Schützenvereine durch die Sowjetische Militäradministration im Jahr 1945, wurde aus dem Gebäude das Volkshaus. Schon zuvor hatte sich mit dem Kino Metropol-Lichtspiele (nachweisbar seit 1925) eine neue Freizeitaktivität hier eingerichtet. Diese erhielt später ein eigenes Gebäude neben dem Schützenhaus, wobei die Verhältnisse hier etwas verwirrend sind. Auch in den 1990er Jahren gab es noch FIlmvorführungen. Heute steht das Gebäude leer, im Jahr 2008 gab es Überlegungen, hier die Grundschule einzurichten, die aber wieder verworfen wurden. Die Stadt würde sowohl das Kino als auch das Schützenhaus gern verkaufen, um sie so vor dem Verfall zu retten.