Häufiger als man denken könnte haben sich Dorfbrunnen erhalten. Die Gründe dafür sind vielfältig, so waren in den Dörfern auf dem Querfurter Sattel nur wenige Gewässer vorhanden, so dass es in den Dörfern (etwa Göhrendorf) entsprechend viele – zum Teil private – Brunnen gab. In anderen Dörfern hingegen gab es nur einen Brunnen und dieser war gesellschaftlicher Mittelpunkt, vergleichbar mit den Bauernsteinen. Diesen Eindruck kann man zum Beispiel in Müllerdorf gewinnen, wo der Brunnen sich direkt beim Bach Laweke befindet, also kaum eine Wegersparnis darstellt. Dort kommen noch heute die Leute zum Gespräch zusammen.
Ein weiterer solcher Fall scheint in Burgliebenau vorzuliegen, wo der Brunnen besonders schön hergerichtet ist. Er befindet sich an der Alten Dorfstraße im direkten Ortszentrum, umgeben von allen großen Gutshöfen wie dem Kammergut und dem Wolffschen Gut, auch Kirche, Dorfteich und Kriegerdenkmal sind in unmittelbarer Nähe. Zwar liegen zwischen Teich und Brunnen auch einige Steine, doch als Reste eines Bauernsteines sind dies aber vermutlich nicht anzusprechen. Vielleicht war dieser Platz also auch der Ort der dörflichen Rechtsprechung.
Heute ist er reizvolles Detail eines schönen Dorfensembles.