Während Leipzig Ausgangspunkt der - 1839 fertiggestellten - ersten deutschen Ferneisenbahn nach Dresden war, Halle im Jahr 1840 an die erste preußische Ferneisenbahn (Magdeburg-Leipzig) angebunden wurde, und Merseburg im Jahr 1846 durch die Strecke Halle-Weißenfels, die bis 1849 nach Hessen weitergebaut wurde, musste Bad Dürrenberg bis zum Jahr 1856 warten, in welchem die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke Leipzig-Großkorbetha eröffnete und somit Dürrenberg an die drei genannten Strecken anband.
In der Stadt an der Saale war allerdings bereits zwanzig Jahre zuvor mit der Kohlenbahn nach Tollwitz eine andere frühe deutsche Eisenbahneinrichtung entstanden, die u. a. den ältesten deutschen Eisenbahntunnel und die ersten Eisenbahnbrücken auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts für sich reklamieren kann. Auch für die Strecke von Leipzig nach Großkorbetha waren zahlreiche Brücken und Unterführungen notwendig. Die imposanteste ist aber die Brücke über die Saale, die mit 16 Bögen den Fluss und die Aue überquert. Sie entstand gleichzeitig mit der Bahnstrecke südwestlich des Bahnhofs und überbrückte erstmals die Saale bei Fährendorf.
Knapp zehn Jahre später entstanden ähnliche Brücken an der Bahnstrecke Halle-Kassel bei Wörmlitz und bei Angersdorf. Auch an der Thüringischen Eisenbahn zwischen Halle und Schkopau entstanden Brücken mit vielen Bögen, etwa die Eisenbahnbrücke über die Steinlache oder die nicht mehr vorhandene bei Ammendorf. Keine von diesen besitzt aber derartig viele Gewölbebögen. Bis in die 1940er Jahre besaß die Eisenbahnbrücke davon sogar zwanzig, die nördlichsten vier wurden aber nach Kriegsschäden zugeschüttet, wie man in David Falks 160 Jahre Eisenbahnstrecke Leipzig–Großkorbetha 1856-2016. Zum Jubiläum der Leipzig–Weißenfelser Eisenbahn (Kötzschau 2016) nachlesen kann.