Da die Saale bei Hochwasser die Passendorfer Wiesen weitflächig überflutet, baute man durch diese Aue nicht nur einen schlichten Bahndamm für die Strecke Halle-Kassel, sondern unterbrach ihn mit zwei lange Brücken mit vielen Bögen. Die eine überquert die Saale bei Wörmlitz, die zweite befindet sich östlich bei Schlettau (heute Angersdorf) und ist offensichtlich für solche Hochwasserereignisse konzipiert, da sie kein Fließgewässer überspannt. Sie verhindert damit ein allzu großes Anstauen am Damm, das diesen gefährden würde. Der Damm und die Brücke leiten das Wasser aber auch in die Breite, so dass diese zweite Brücke die Gefahr für Halle wesentlich entschärft. Heute wird die Brücke auch von der S-Bahn Halles mitbenutzt.
Da sie zumeist zugewachsen ist, ist es schwer die Anzahl der Bögen zu bestimmen. Es sind insgesamt vierzehn und damit vier mehr als bei der Wörmlitzer Eisenbahnbrücke. Der Teilabschnitt Halle-Eisleben, an dem sich die Brücke befindet, wurde am 1. September 1865 eröffnet. Die Brücke dürfte aus dieser Zeit stammen.