Im Rahmen der Kanalisierung der Saale für die neue Wasserstraße nach Leipzig mussten neue Brücken nördlich von Schkopau erbaut werden. Hier (Bundesstraße 91), wie auch am Merseburger Neumarkt, wo die Kanalbrücke der Bundesstraße 181 ein Jahr zuvor entstand, entschied man sich bei der Straßenbrücke für einen Stahlbogenbau. Zusammen mit der Reichsbahnbrücke erfolgte die Inbetriebnahme der B91-Brücke im Jahr 1940.
Das Projekt wurde im Jahr 1933 entworfen und 1936 bis 1937 erbaute man die neue Brücke neben der alten Chausseebrücke von 1821, um somit auch gleich eine bis dahin bestehende S-Kurve zu entschärfen. Im Jahr 1938 wurde der Abbruchantrag für die alte Brücke erteilt. Beim Rückzug der Wehrmacht im April 1945 wurde die Brücke gesprengt, aber bis zum November 1945 als Notbrücke wiederhergestellt, so dass auch die Straßenbahn sie wieder benutzen konnte. Die vollständige Wiederherstellung der Brücke erfolgte Anfang der 1950er Jahre, wobei die Angaben zwischen 1952 (Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen) und 1954 (structurae.net) schwanken. Sie ist bis heute als "Richtungsfahrbahn Halle" erhalten.
Im Jahr 1975 wurde eine neue Brücke neben dieser Brücke errichtet, die deutlich schlichter gestaltet war und sich ungefähr dort befand, wo die erste Brücke (1821) entstanden war. Nachdem sie als einsturzgefährdet eingestuft wurde, erfolgte der Abriss dieser "Richtungsfahrbahn Merseburg" im Dezember 2017. Der nachfolgende Neubau wurde wie die Brücke der 1930er Jahre mit einem Stahlbogen ausgestattet.