In Schiepzigs Westen steht südlich der Lettiner Straße eine Fußgängerbrücke, die nicht zugänglich ist. Sie entstand im Zuge des Baues der Autobahn A 143 von der A 38 aus gen Norden. Dieser endete aber endgültig Anfang 2007 bei Bennstedt aufgrund einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes, das aufgrund der Klage des Naturschutzbundes feststellen musste, dass die Erteilung der Baugenehmigung gesetzwidrig war. Das Bundesverwaltungsgericht untersagte daher einen Weiterbau. Zu diesem Zeitpunkt waren die erste Abfahrt bei Bennstedt sowie neun der 22 Kilometer der Verbindungsautobahn fertiggestellt.
Nördlich der angedachten zweiten Abfahrt war zu diesem Zeitpunkt bereits eine Fußgängerbrücke in Schiepzig entstanden, die über die Autobahn führen sollte und nun allein beim Dorf steht und auf ihre zukünftige Nutzung wartet, die wohl nie eintreten wird. Zumindest auf absehbare Zeit wird es eine Brücke ohne Funktion bleiben, da der Naturschutzbund und die "Bürgerinitiative Saaletal" auf ihrem Standpunkt beharren und ihn mit weiteren Gutachten untermauert haben. Sie fordern auf ihren Internetseiten den endgültigen Stopp des Bauprojekts, das im Jahr 1992 als Teil der "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit" entstand und im Bundesverkehrswegeplan als "vordringlicher Bedarf" eingestuft wurde. Von dieser Stelle aus sollte die Autobahn auf eine 1.175 Meter lange Brücke geführt werden, um auf diese Weise das tief eingeschnittene Saaletal zu queren. Genau diese Querung stellt aber das Problem dar, denn es handelt sich bei der Porphyrlandschaft an der Saale um ein vom Europarecht geschütztes Habitat. Daher hätte die Genehmigung nicht erteilt werden dürfen. Solange keine neue Lösung gefunden wird, wird es vermutlich bei diesem Zustand bleiben, denn Kompromissvorschläge wie eine südliche Ortsumfahrung Halles oder eine Glastunnelbrücke konnten nicht umgesetzt werden.
Der angedachte Autobahnring um Halle ist somit ein seit 25 Jahren bestehendes Projekt, dem seit über zehn Jahren die letzten zwölf Kilometer fehlen, die die A 38 mit der A 14 verbinden sollten. Neben dem Schutz seltener Arten, die zum Teil auf der roten Liste stehen, führt der Naturschutzbund auch an, dass die Entlastung für Halle ein Scheinargument sei, da sich laut Verkehrszählungen kaum Durchgangsverkehr in Halle ausmachen lasse. Stadt und Kreis führen hingegen die Förderung der Wirtschaft an, die von einer verbesserten Infrastruktur profitieren würden.