Die Wettiner zählen zu den bedeutendsten sächsischen Adelsgeschlechtern und haben die deutsche und polnische Geschichte wesentlich mitgeprägt. Ihre Stammburg an der Saale ist nur noch in Teilen erhalten und wird heute vor allem als Gymnasium genutzt. Aufgrund der Zersplitterung der Bestandteile unterscheidet man heute in verschiedene Abschnitte, deren Zentrum der mittlere Burghof bildet. Die malerischen Burgelemente finden sich aber vor allem im Osten mit dem Turm. Auch der westliche Burghof besitzt markante Züge und so entsteht ein langgestrecktes Burgensemble entlang der Hangkante oberhalb der Saale. Architekturhistorisch unterscheidet man sie allerdings in vier Abschnitte: die „Unterburg“ mit dem unteren Burghof im Osten, westlich daneben die Vorburg der Unterburg, daran anschließend und heute "mittlerer Burghof" genannt die Vorburg der Oberburg und schließlich die Oberburg selbst.
Im Mittelalter besaß die Burg zwei weitere runde Bergfriede, von denen der der Oberburg um 1700 und der der Vorburg der Unterburg um 1860 abgerissen wurde. Auch die alte Petruskapelle (untere Vorburg) wurde im 19. Jahrhundert beseitigt. Erstmals erwähnt wird die Burg Wettin – ähnlich wie andere Saaleburgen (Rothenburg, Giebichenstein) – im Besitz der ottonischen Könige im Jahr 961. Damals lautete die Schreibweise Vitin. Sie gehört damit zu einer jüngeren Befestigungslinie, die die fränkischen Burgen jenseits der Saale (u. a. Lettin, Merseburg, Burgwerben, Goseck) ergänzte. Die Oberburg diente den Burggrafen der Wettiner, weshalb sie schlichter ausgefallen ist als die Unterburg, in der die Grafen von Wettin residierten, die ab dem 11. Jahrhundert nachweisbar sind. Nachdem diese Linie der Wettiner und auch die ihnen nachfolgende wettinische Linie v. Brehna erlosch, ging die Anlage im Jahr 1288 an die Erzbischöfe von Magdeburg, Fortan waren lokale Adelsgeschlecher (Aus dem Winckel, v. Ammendorf, v. Trotha) die Pächter der Burgteile.
Als sich der Konflikt zwischen der Stadt Halle und dem Erzbistum zuspitzte, zerstörte Henning Strobart im Jahr 1427 auch diese Burg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gelangte sie an Preußen, doch mit dem Tod von Louis Ferdinand v. Preußen, der sie 1803 erworben hatte, verfiel sie erneut. Der Thüringisch-sächsischen Geschichtsverein bemühte sich daher in den 1920er Jahren um die Umwandlung in ein Museum, doch durchkreuzte die NSDAP die Pläne und verwandelte das Areal in eine Gauparteischule. Seit dem Zweiten Weltkrieg dient sie immer wechselnden Schulzwecken, seit 1991 fungiert sie als Gymnasium.