Bereits im späten 9. Jahrhundert wird in Schraplau eine Burg erwähnt. Diese war über Jahrhunderte Mittelpunkt verschiedener Geschlechter, die sich nach dieser Burg nannten. Ein Seitenzweig der Querfurter Edelherren hob diese Burg besonders empor, da es nun auch die Edlen von Schraplau gab, die mehrfach Bischöfe stellten. Die Alte Burg befand sich östlich und südöstlich der Kirche St. Johannes. Sie wurde später um das Neue Schloss erweitert, das sich nordwestlich der Kirche befand, was dazu führte, dass die Alte Burg aufgegeben wurde und verschwand.
Größere Teile der Vorburg der Alten Burg werden daher heute auch vom Friedhof der Stadt eingenommen. Auf diesem befindet sich unter anderem ein Mausoleum der Mühlenbesitzerfamilie Stecher. Im selben Hügel, an dessen Nordseite es sich befindet, hat sich ein alter Gang gen Burg erhalten, anderswo auf dem Friedhof und entlang seiner Ränder Keller, Wälle und Mauern.
Einer der Edlen von Schraplau, Gebhard von Schraplau, war im 14. Jahrhundert 23 Jahre lang Bischof von Merseburg, ein anderer, Burchard von Schraplau, 18 Jahre lang Erzbischof von Magdeburg. Bei ihnen ist erwiesen, dass sie Nachfahren der Edlen von Querfurt bzw. Mansfelder Grafen sind, bei Thimo von Schraplau (11. Jahrhundert) ist es anzunehmen, aber nicht zu beweisen. Er wurde der Ahnherr der Adligen in Bornstedt und Langeneichstädt. Spätere nannten sich aber auch niedere Adelsgeschlechter nach dieser Burg bzw. dem Neuen Schloss.