In Langenbogen stand früher eine Burg, die im 12. Jahrhundert in den Besitz des Erzstifts Magdeburg überging. Als diese Burg - vermutlich im Jahr 1433 - zerstört wurde, erbauten die Erzbischöfe sich ein Schloss, das vor allem für Sommeraufenthalte gedacht war. Die Domäne Langenbogen war das Wirtschaftsgebäude dieses Schlosses, ihr Vorgänger stand wohl wie der Ort am Salzabogen. Der Erbauungszeitraum fällt in die Jahre 1450 bis 1480. An dem Gebäude befindet sich eine Inschrifttafel von 1606, und berichtet von einem Ausbau.
Einige der Gebäude des direkt an die Kirche grenzenden Areals wurden später zu Wohnhäusern umgebaut, eine Scheune mit imposantem Dach brannte 1948 ab. Auch der schöne Torbogen und der Taubenturm wurden bald beseitigt als hier die "Maschinen- und Abholstation" entstand (ab 1953 "Maschinen-Traktor-Station" genannt), wie Sonja Vohland in der Festschrift 850 Jahre Langenbogen berichtet. Das Hauptgebäude wurde saniert und gelb verputzt, dient jetzt Wohnzwecken und beherbergt zudem einen Blumenladen. Andere Gebäude im Nordosten der Anlage sind ruinös und waren zuletzt gar Opfer von Brandstiftung, obwohl sie sich direkt neben der Feuerwehr befinden.
Eine andere Deutung zum Verhältnis von Burg und Domäne bietet die Festschrift zur 850-Jahr-Feier. Demnach ist das Domänengebäude das Schloss, das nach der Zerstörung des Ortes errichtet wurde. In Bad Lauchstädt ist es freilich so, dass Magdeburg für Domäne und Schloss separate Bauten errichtete. Auch lagen Jahrhunderte später noch zahlreiche Trümmer an der einstigen Burgstelle, deren Nichtverwendung bei dieser Konstellation nicht ganz schlüssig erscheint. Erstmals nachweisbar ist es im Jahr 1507 als vorwerck Langenbow. Damals gehörte es zum Giebichenstein. Dreyhaupt gibt noch eine weitere Urkunde wieder, die im Jahr 1481 in Langenbogen ausgestellt wurde. Auch hier ist ein irgendwie gearteter Herrschaftssitz im Ort anzunehmen. Wohl deshalb setzt man den Erbauungszeitraum wie oben angeführt an. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde das Vorwerk bereits im Jahr 1653 wieder repariert.