Gerichtsgebäude sind oft repräsentative und palastähnliche Bauwerke, etwa das Landgericht in Halle. So kann es nicht verwundern, dass auch das Amtsgericht in Querfurt ein herausragendes Gebäude darstellt. Es besteht aus einem Hauptgebäude an der Ecke der Straßen "An der Geistpromenade" und "Vor dem Nebraer Tor" und einem Nebengebäude, dass im Hinterhof am Nemsdorfer Weg steht und an dessen Eingang eine Gedenkstätte eingerichtet wurde. Dieses Nebengebäude war das Gerichtsgefängnis und besaß laut dem Denkmalverzeichnis 24 Aufnahmezellen. Durch seine Lage am Ortsausgang ist das Gericht, das in den Jahren 1900 und 1901 erbaut wurde, eine wichtige Ortsmarke, da sie allein in ihrem Umfeld steht und dieses somit dominiert. Dennoch gehört es im größeren Kontext zu den Herrschaftsbauten an der Südflanke der Stadt mit dem Kreisständehaus und der Burg Querfurt. Das Gerichtsgefängnis besteht aus einem Ostflügel und einem kurzen Nordflügel, das Gerichtsgebäude aus einem Westflügel und einem Nordflügel sowie einem kurzen Südflügel. Dadurch umschließen sie den Innenhof und durch zwei Türme am Nordflügel, zahlreiche Dachgauben, Schornsteine und Giebel sowie unterschiedlich Gebäudehöhen entsteht eine interessante Dachlandschaft.