Da Herrenhäuser oft die markantesten Gebäude im Ort sind, werden sie nicht gerade selten "Schloss" genannt, womit man eigentlich nur Gebäude des Hochadels bezeichnete. So ist es auch in Kleineichstädt, wo das Gutshaus laut einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 18. Juni 2016 vom Gründer der Zuckerfabrik Vitzenburg erbaut wurde. Weitere Recherchen ergeben, dass es sich dabei um Friedrich Wilhelm Anton Hübner handelte, der zunächst das Rittergut in Weißenschirmbach gepachtet hatte und 1858 das Rittergut in Kleineichstädt erwarb. Dieser zog nach der Fertigstellung des Herrenhauses nach Kleineichstädt um, verstarb aber zwei Jahre später dort.
Später war die Geschichte des Gutshauses oft mit der von Schloss Vitzenburg verknüpft, etwa als die Freiherren v. Münchhausen es zusätzlich gepachtet hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) starb der Freiherr v. Münchhausen allerdings im Juli 1947 im Speziallager Nr. 2 in Buchenwald, wo er wegen des Einsatzes von Zwangsarbeitern inhaftiert worden war, die Familie wurde enteignet.
Das Schloss diente sodann als Erholungsheim für Waisenkinder, bot Umsiedlern Wohnraum, war Schule und jahrzehntelang Pflegeheim. Seit dem Jahr 2002 stand es kurzzeitig leer, doch dann wurde es im Folgejahr ersteigert und saniert. Der "Verein zum Erhalt des Schlosses Kleineichstädt" kümmert sich zudem seit dem Jahr 2012 um das Bauwerk, das heute zahlreiche Nutzungen aufweist. Der Gastbetrieb ist auf die typischen Aspekte ausgelegt: Übernachtungen, Vereinstreffen, Privatfeiern und andere Zusammenkünfte.
Neben dem Herrenhaus als Hauptgebäude sind die Wirtschaftsgebäude so angeordnet, dass der Eindruck einer Gasse entsteht, die durch den Hof führt. Zudem zeichnet das Areal ein gewisser Höhenunterschied aus.