Östlich der Altstadt von Bad Lauchstädt befand sich mehrere Jahrhunderte lang zwischen der Stadt und dem Dorf Kleinlauchstädt nur die "Königliche Domäne Lauchstädt". Ähnlich wie bei der Domäne Langenbogen bestand hier also ein zweites herrschaftliches Gebäude neben dem Schloss. Beide Domänen haben ihren Ursprung in der Zeit der Zugehörigkeit zum Erzbistum Magdeburg. Von diesem gelangte Lauchstädt 1444 endgültig an Merseburg, welches das Zugehörigkeitsgebiet erweiterte, indem es die Teile der Burgwardbezirke von Lauchstädt und Schkopau vereinigte, die es von Magdeburg erworben hatte. Dieses Territorium nannte man dann "Amt Lauchstädt".
Die Domäne fungierte vermutlich bereits damals als Amtssitz, denn hierher waren die Amtsdörfer zu Hand- und Spanndiensten verpflichtet, so dass es sich anbot auch die anderen administrativen Aufgaben hier zu konzentrieren. Diese verpflichteten Amtsdörfer waren Delitz am Berge, Neukichen, Holleben, Hohenweiden, Rattmannsdorf, Rockendorf, Röpzig, Groß-Gräfendorf, Schotterey, Schadendorf, Krakau, und der kursächsische Anteil von Teutschenthal. Weitere Orte, die zum Amt Lauchstädt gehörten, waren Passendorf, Angersdorf, Benkendorf, Beuchlitz, Strößen, Schlettau, Kleingräfendorf, Kleinlauchstädt, Reinsdorf, Raschwitz, Rattmannsdorf sowie Schafstädt und einige Exklaven, die zum Rittergut Cossuln gehörten. Laut dem Denkmalverzeichnis wurde das barocke Haupthaus im Jahr 1787 neu erbaut. Der Schafstall wurde 1877 errichtet und im Jahr 1995 zu einem Festsaal umgebaut. Das auffälligste Gebäude ist aber die Scheune mit den zahlreichen Dachgaben und dem Dachtürmchen.
Friedrich Arnold (1881) berichtet, dass die Domäne im Jahr 1583 als „Forwerg im Amte Lauchsted“ und im Jahr 1759 als „Stift Merseburgisches Cammer-Forwerg zu Lauchstädt“ erwähnt wird. Er nimmt an, dass es ein selbstständiges Gut war, dass schon früh Pertinenz (=zugehöriger Teil) des Schlosses war. Wieso es selbstständig gewesen sein soll, erwähnt er freilich nicht. Erstmals erwähnt wird dieses Gut im Jahr 1347 als es in einer Urkunde heißt: „Das vorbenannte Sloß und die Dorff und das Gud“. Es handelt sich bei diesem Vorwerk aber nur dem Geiste nach um das heutige Bauwerk, denn das alte Vorwerk stand laut Arnold „bis zum Jahre 1787 im jetzigen Teichgarten und erstreckte sich bis in die Mitte des Teiches, in welchem jetzt noch eine von Westen nach Osten sich hinziehende Mauer von den früheren Gebäuden übrig geblieben ist.“ Es wurde abgerissen, da es nicht mehr zu den neuen Kurgebäuden passte und zudem baufällig war. Im selben Jahr entstand aber ein neues Vorwerk „auf einer Gebreite Feld gegen Morgen von Lauchstädt“.