Das Wasserschloss in Oberfarnstädt war durchaus gefürchtet im Umland, da seine Bewohner, insbesondere die v. Geusau mehrfach Orte der Umgebung verwüsteten. Sie schafften es sogar, die Stadt Halle um 1450 zu einem Kriegszug gegen sie zu provozieren, indem sie Pferdediebe beherbergten. 1.000 bewaffnete Bürger rückten daraufhin mit 600 Pferden rückten gegen den Ort vor, was wiederum die Edlen v. Querfurt zwang, ein Heer aufzustellen, da es sich um einen Eingriff in ihre Gerichtsbarkeit handelte. So stellten sich ihnen 800 Bauern mit 200 Pferden entgegen. Die Hallenser obsiegten und brannten das Vorwerk von Farnstädt nieder.
Sicher ging es dabei um mehr als nur die Pferdediebe, Gerhard v. Halle, ein Mitglied der Familie derer v. Geusau, und andere Personen wurden gefangengenommen und gegen 2000 Gulden wieder freigelassen. Zudem wurde 1455 ein Vertrag geschlossen, der die v. Geusau zwang, drei Jahre lang der Stadt Halle zehn Gewappnete zu stellen. Das sie kein leichter Umgang waren, zeigte sich im Jahr 1488, in dem die v. Geusau das Vorwerk in Winkel und das Unterdorf von Mittelhausen anzündeten. Dadurch waren die v. Querfurt gezwungen, sie zu verhaften.
Heute ist das Bauwerk und sein Umfeld nur stark verändert erhalten. Statt des Burggrabens gibt es einen Teich, die Wirtschaftsgebäude sind zum Teil malerisch gestaltet, das Hauptgebäude, das aus vier Flügeln um einen Innenhof besteht, ist von außen vor allem am eingebauten Turm mit dem Wappen derer v. Geusau zu erkennen.