In der Mitte eines gedachten Dreiecks zwischen Langenbogen, Wansleben und Köchstedt befand sich seit 1691 eine Braunkohlegrube. In den folgenden einhundert Jahren wurde hier immer mal wieder der Versuch unternommen, den wertvollen Rohstoff zu gewinnen, doch erst im Jahr 1789 begann der systematische Abbau um Brennstoff für die hallische Saline zu sichern. Im Laufe der Zeit entstand daher eine eigene kleine Siedlung, die den Namen "Schachtberg" trug und im Jahr 1802 vom damaligen Minister Johann Wolfgang v. Goethe aufgesucht wurde. Sie besaß unter anderem das sogenannte „Lange Haus“ und auch der Pestfriedhof wurde von ihr unter dem Namen "Schachtfriedhof" genutzt.
Im Zuge der Neuregelung der althergebrachten Rechte der hallischen Halloren ließen sich diese im Jahr 1868 Anteile an ihren beiden wichtigsten Kohlelieferanten, den Braunkohlegruben in Zscherben und Langenbogen, überschreiben. Schon bald darauf (spätestens im Jahr 1874) entstand eine 740 Meter lange Drahtseilbahn, die den hier angesiedelten Schwelereien die Braunkohle zuführte, die in zehn Metern Höhe durch die Landschaft schwebten. Die Funktionsweise dieser Anlage, die binnen einer 10-Stunden-Schicht 150 Tonnen Braunkohle befördern konnte, hat Erich Scherer 1999 im Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Würde/Salza (Würde-Salza-Spiegel, Jg. 9 (1999), Heft 4) beschrieben.
Von diesen Anlagen und den Häusern der Siedlung ist heute nichts mehr übrig, da zum einen der Niedergang der Saline durch die Konkurrenz der Kalisalzförderung bei Staßfurt den Abbau abbremste und somit auch den Besitzer und wichtigsten Abnehmer wegbrechen ließ, zum anderen weil bald darauf auch hier das Stein- und Kalisalz erschlossen wurden. So stehen heute zwei gewaltige Halden in der Bahnhofssiedlung, die von eben diesem Abbau künden. Die Westhalde wurde ziemlich genau auf der Schachtberg-Siedlung aufgeschichtet und ist durch ihre Kegelform ein beliebtes Fotomotiv. Sie wird zu den „Pyramiden des Mansfelder Landes“ gezählt, was sich auch aus der Lage inmitten von Raps- und Getreidefeldern erklärt, aus denen sie wie die ägyptischen Pyramiden aus dem Sand emporragt.
Die gewaltigen Hohlräume, die durch den unterirdischen Abbau entstanden kann man sich vielleicht ein wenig vorstellen, wenn man eine der "Pyramiden" betrachtet. Millionen von Kubikmetern wurden hier aus der Erde geholt und die Halden sind nur das, was nicht nutzbar war. Daher, also weil es der Abfall der Gruben war, hat sich auch der Begriff Halde durchgesetzt, der aber in keinem Vergleich zu einer Müllhalde steht, wie sie etwa der Fröttmaninger Berg in München darstellte. Sie darf dennoch – genauso wie die wesentlich kleinere Osthalde – nicht betreten werden, denn sie ist aufgrund ihrer glatten Oberfläche äußerst gefährlich.