Die Querne, früher im gesamten Flussverlauf Weida genannt, war der mühlenreichste Fluss unserer Gegend und trieb zwischen der Quelle in Lodersleben und der Mündung im Salzigen See bei Röblingen 24 Wassermühlen an. Allein im Bereich von Querfurt waren es fünf, nämlich die Klostermühle westlich der Stadt, die Braunsmühle im Thaldorf, die Baummühle beim Roßplatz, die Herrnmühle, schon südöstlich der Altstadt und noch weiter draußen die Teufelsmühle, die wegen ihrer Lage später auch Wiesenmühle genannt wurde.
Erstmals nachweisbar ist sie laut Karl Heine im Jahr 1473 als Tuffels mol. Sie befand sich östlich außerhalb der alten Siedlung Esenstedt, nach der die Eselswiese mit dem Wiesenhaus benannt wurde und mit der die Sage vom Hl. Brun verknüpft ist, die berichtet, dass hier sein Esel stehenblieb. Im Jahr 1636, im Dreißigjährigen Krieg, ist die Mühle niedergebrannt, aber wieder aufgebaut worden, 1654 nennt sie Caspar Schneider „Teuffels-Mühle“. Karl August Gottlieb Sturm (1845) schildert schließlich, dass der Name „Wiesenmühle“ erst „in der neuesten Zeit“ aufgekommen sei und nennt ihre Lage „mitten in Wiesen und Gebüsch anmuthig“, rechnet sie zu den ältesten Mühlen der Herrschaft Querfurt.
Auch berichtet Sturm die Sage zur Entstehung des Namens, die er in einem Manuskript aus der Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckte und etwas umformulierte. Demnach hatte der Müller in einer einsturzgefährdeten Mühle gelebt, bis ihm der Teufel eine neue Mühle versprach, falls er im Gegenzug in dieser jede Nacht von 23 bis 24 Uhr sein Unwesen treiben dürfe, so dass sich in dieser Zeit niemand in der Mühle aufhalten dürfe. Eines Tages übernachtete aber der „starke Hans“ aus Querfurt gegen jeden Rat in der Mühle und als der Teufel ihm drohte, packte er ihn und schliff ihm auf dem Mühlstein einen Teil des Gesäßes weg. Als der Teufel endlich entkam, schwor er, nie wieder in der Mühle zu spuken.
Nachdem sich hier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Transportunternehmen ansiedelte, wurde das Mühlengebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der mittlerweile ebenfalls wieder verändert wurde und nichts mehr mit einer Mühle zu tun hat, so dass die letzten Zeugnisse des Mühlengehöfts die Scheune und der noch vorhandene Mühlgraben sind, wie uns der Besitzer freundlicherweise mitteilte. Die Verknüpfung von Teufel und Esel findet sich auch bei der Eselsmühle in Halle-Neustadt, wo auf der einstigen Windmühle des Dorfes Nietleben ein reitender Teufel zu sehen ist.