Gasthöfe finden sich in Querfurt an verschiedenen Stellen, die meisten aber im Umkreis des Marktes. Zu diesen gehört der „Zum goldenen Löwen“, der noch heute aufgrund des Hauszeichens zu erkennen ist. Das schön Barockgebäude besaß einst einen Straßeneingang, über dem der Löwe thronte, doch wurde dieser später, als der Gasthof zum Wohnhaus umgestaltet wurde, zugemauert und ein weiteres Fenster eingesetzt. Somit ist die einstige Hofeinfahrt heute der einzige Eingang. Max Könnecke nennt den Gasthof im Jahr 1910 noch „besuchenswert“, also dürfte der Umbau im 20. Jahrhundert erfolgt sein.
Für Querfurts Geschichte ist das Gebäude auch wegen der sogenannten „Brandjungfrau“ relevant, denn diese junge Frau starb 15jährig auf der Flucht vor dem verheerenden Stadtbrand von 1678 im Keller des Gasthofes zusammen mit zwei Tanten und einer Magd. Auf dem Friedhof erinnert ein Grabmal mit bildlicher Darstellung der Toten an diese Anna Regina Lasse, Tochter des Ratsobermünzmeisters Christian Lasse. Ihr Tod erschütterte die Einwohner schwer und es kam das Gerücht auf, dass sie sich den Querfurtern immer dann zeige, wenn ein Brand auszubrechen drohe.