Gasthäuser, die an Märkten errichtet wurden, hatten eine bedeutenden Lagevorteil und waren dementsprechend gut im Geschäft. Der "Goldene Stern" in Querfurt ist eines von mehreren Gasthäusern rund um das Rathaus, aber neben dem "Goldenen Ring" das einzige, das das Wort "gold" im Namen trägt. Es ist auch in anderen Städten das häufigste Adjektiv, so hießen in Halle mindestens neun Gasthöfe so: Stern, Gans, Ring, Herz, Pflug, Rose, Schlößchen, Löwe, Adler - alle waren golden.
Querfurt ist nicht nur aufgrund seiner namensgebenden Furt, sondern besonders wegen der alten Handelsstraße vom Harz gen Erzgebirge (die heutige Bundesstraße 180) schon seit vielen Jahrhunderten Durchgangsort gewesen. Daher gibt es auch eine ganze Reihe alter etablierter Gasthöfe. Mittlerweile führt die Straße aber um den Ort herum und mehrere der Gasthöfe sind geschlossen. Das "Restaurant Goldener Stern" ist hingegen weiter in Betrieb.
Architektonisch handelt es sich um ein ungewöhnliches Gebäude, das wohl die Ecklage ideal nutzen wollte und daher einen verwinkelten Baustil wählte. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich die Baugestalt aus einem späteren Umbau erklärt, wofür auch Inschriftssteine aus verschiedenen Jahren sprechen. An der Fassade befindet sich eine Bauinschrift des 16. Jahrhunderts mit einem sechszackigen Stern und den Worten:
"W Got erhelt
d. Armut
bleibet woll
nimant
verachtn
Hans Merten
Koch 1571"
Sie wurde bei Neubau beibehalten, wohingegen eine Tafel des 18. Jahrhunderts später überputzt wurde. Vom Neubau des Jahres 1702 stammt der Schlusstein des Torbogens mit dem Goldenen Stern und den Worten:
Der Gasthoff steht in Gottes Hand.
Zum Güldnen Stern wird er genannt
17 AD: 02
Ernst Ihle las hier 1938 die Jahreszahl 1502 in der „Hausmarke“ und gibt als Baujahr des Nachfolgers 1709 an.