Durchgangsstraßen eignen sich perfekt für die Anlage von Gasthöfen. So kann es nicht verwundern, dass sie sich fast immer an solchen befinden, weil die Reisenden so am leichtesten auf sie aufmerksam wurden. Das ist auch in Kaltenmark nicht anders. Im Umkreis von Kaltenmark sind Nadelgehölze selten. Doch steht vor dem Gasthof "Zur grünen Tanne" eine solche Konifere, und gab ihm wahrscheinlich gerade deshalb diesen Namen, weil der Baum nicht so häufig war. Etwas merkwürdig ist der Zusatz "grün"; da es sich um immergrüne Bäume handelt, dies also keine Besonderheit, sondern eine Doppelung darstellt, aber es erklärt sich sicher aus der Tradition, Gasthöfe mit Substantiv und Adjektiv zu benennen.
Das Bauwerk ist aufgebaut wie so viele ältere Gasthöfe: es gibt eine Toreinfahrt (für Kutschen, später für Autos) und einen Eingang mit Freitreppe zur Gaststube und die Obergeschosse sind für Übernachtungen hergerichtet.