Die erste preußische Chaussee führte von Magdeburg über Halle nach Großkugel, welches sich nahe der Landesgrenze zwischen der preußischen Provinz Sachsen und Kursachsen befand. Die Chaussee wurde im Jahr 1788 begonnen und im Jahr 1800 fertiggestellt. Obwohl in dem Abschnitt nördlich von Halle ("Magdeburger Chaussee") noch einige Meilensteine erhalten sind (etwa in Grube Ferdinande oder Beidersee), sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr von ihnen verschwunden (zuletzt in Morl und Halle-Trotha).
Leider ist der Meilenstein in Großkugel mittlerweile der letzte Zeuge dieser einst regelmäßigen Steinsetzungen an der "Leipziger Chaussee" zwischen Halle und Leipzig. Einst standen sie auch hier an jeder Viertelmeile (=1,883 km). Nachforschungen der Forschungsgruppe Meilensteine haben ergeben, dass im Laufe der letzten 200 Jahre mehrfach Steine umversetzt wurden, so dass die Standorte nicht mehr mit den früheren übereinstimmen. Hauptfaktor hierbei dürfte scheint der Ausbau des Bahnhofareals in Halle gewesen zu sein, der mehrfach eine Umverlegung der Strecke innerhalb von Halle erforderte. Völlig geklärt ist diese Phänomen allerdings noch nicht.
Der kleine Stein ist kein Überrest eines Meilensteines, wie man verschiedentlich lesen kann, sondern vielmehr ein klassischer Viertelmeilenwürfel. Vermutlich wurde er von einem anderen Standort aus hierher gebracht. Bis vor wenigen Jahrzehnten befanden sich hier allerdings die Überreste (Fuß & Sockel) eines Ganzmeilenobelisken, konnten aber Anfang der 1990er Jahre nicht mehr vorgefunden werden. Auch gab es hier früher ein Chausseehaus.