Altweidenbach heißt so in der Unterscheidung von der benachbarten, aber erst 1936 gegründeten Siedlung Neuweidenbach. Es war scheinbar ein bedeutender, wenngleich nicht besonders großer Ort am gleichnamigen Fluss, denn zum einen hatten hier Klöster aus allen Himmelsrichtungen Besitzungen, zum anderen sind für das Mittelalter eine Kapelle und eine Kirche nachgewiesen. Die Wüstungsprozesse des Spätmittelalters ließen den Ort langsam herabsinken und nur das Vorwerk scheint sich stets gehalten zu haben, wird auch nach dem Dreißigjährigen Krieg weiter erwähnt, als die Sakralbauten längst Ruinen waren. Wie in Langenbogen diente das Vorwerk als Schäferei.
In der kursächsischen Zeit waren die Postrouten besonders wichtig und wurden mit Meilensteinen versehen. Ein solcher hat sich in Bad Lauchstädt erhalten, wo es auch ein Postamt aus der preußischen Zeit gibt, in den Städten vielleicht auch im benachbarten Schafstädt, sicher aber in Querfurt, gab es kursächsische Meilenobelisken, sowie ebenfalls Postämter der preußischen Periode (das Querfurter Postamt etwa stammt aus dem Jahr 1895). Seltener sind hingegen Posthaltereien erhalten. Preußische befanden sich in Halle oder Langenbogen, eine kursächsische hat sich in Altweidenbach erhalten. Dafür wurde das Vorwerk des Ortes umfunktioniert. Es war dafür geeignet, weil für die Bereitstellung der Postpferde Platz benötigt wurde.
Später wurde auch die preußische Chaussee hier entlang geführt und so gibt es, ebenfalls eine Parallele zum preußischen Langenbogen, einen preußischen Meilenstein und einen Wegweiserstein in der Nähe der kursächsischen Posthalterei. Im Areal des umfangreichen Hofes findet sich auch ein herausragender Turm, das markanteste Gebäude ist aber das am Eingang mit dem auffälligen Giebelreiter und dem verzierten Tor.