Der Elsterfloßgraben ist ein künstlich angelegtes Flusssystem aus dem 16. Jahrhundert, das sich in großen Teilen im heutigen südlichen Sachsen-Anhalt befindet. In einigen Abschnitten ist er noch erhalten, so etwa zwischen den Dörfern Kötzschau und Schladebach. Geschaffen wurden die Flussläufe zur einfacheren Versorgung der mitteldeutschen Salinen mit Holz aus Thüringen. Die Holzscheite konnten so parallel zu dem geflößten Holz auf der Saale nach Norden gebracht werden, wofür die namensgebende Weiße Elster um Wasserläufe ergänzt wurde.
Während der erste Kanal für die Saline Poserna erbaut und zur Rippach geführt wurde, erfolgte 1590 die Anlage eines Arms, der über Kötzschau nach Wallendorf führte. Dieser sollte die Saline von Kötzschau versorgen. Der Arm zur Rippach hin wurde derweil stillgelegt. Mit der Zeit erkannte man auch den Wert für die allgemeine Brennholzversorgung und so entstanden an vielen Stellen neue Holzplätze. Erst mit dem Ausbau der Chausseen durch Preußen im 19. Jahrhundert kam es zum allmählichen Niedergang dieser Verkehrswege, den die Eisenbahn und der Wechsel zur Braunkohle weiter beschleunigten.
Die Flößerei wurde schließlich 1864 ganz eingestellt. Um den Erhalt dieses technischen Denkmals kümmert sich heute ein eigener Förderverein, auf dessen Internetseite die Geschichte ausführlich dargestellt wird.