Im Bereich nahe der Saale findet sich noch einer der im Saalekreis selten gewordenen Wegweisersteine, die leider immer wieder beschädigt und gestohlen werden. Sie sind für das südliche Sachsen-Anhalt schon recht gut untersucht und so kann man drei Typen der Beschriftung feststellen: die Entfernungsangabe in Stunden, in Meilen oder in Kilometern. Schon daran sieht man, dass sie aus unterschiedlichen Zeiten stammen, wobei Stunden und Meilen in Preußen in die Zeit vor 1872 gehören.
Diese Angabe lässt sich zwar auf dem Obelisk in Salzmünde nicht mehr feststellen, dafür hilft aber der Standort bei der Bestimmung des Alters: Er befindet sich abseits der Straßen an einem Weg der vermutlich nach Schiepzig führte, bevor dort im Jahr 1832 die Ziegelei errichtet wurde und trägt als Inschrift die Angabe Halle. Er wies also schon damals nicht auf den Nachbarort Schiepzig, sondern auf das Ziel des Weges hin, den später andere Straßen ersetzten, die mehr den Ansprüchen der Zeit entsprachen. Ein ähnliches Phänomen lässt sich im Rohnetal südlich von Eisleben beobachten, wo die Wegweisersteine entlang eines kaum mehr genutzten Weges nördlich der heutigen Durchfahrtsstraße stehen. Im Raum Querfurt hingegen stehen sie mehrheitlich an den heutigen Straßen.
Ungewöhnlich ist allerdings seine geringe Größe, da Wegweisersteine für Vorbeifahrende lesbar sein sollten. Es ist also wahrscheinlich so, dass er nicht auf den alten Verbindungsweg entlang der Saale hinweist, sondern auf den Abzweig von dem Weg zur Straße nach Halle, die noch heute über Dölau in die Saalestadt führt. Er befindet sich zwischen den wichtigsten Lokalitäten Salzmündes, nämlich der Ziegelei auf der einen und der Wassermühle und dem Hafen auf der anderen Seite. Offenbar sollte er also den am Hafen beladenen Fuhren den Weg weisen und gehört eher in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.