An der Burgkirche in Querfurt erinnert eine Gedenktafel an einen Mord, der vor mehr als 1.000 Jahren geschah. Damals war der Missionar Brun v. Querfurt im Auftrag der Kirche gen Nordosten gezogen und hatte versucht, die heidnischen Prußen zu bekehren. Er und seine achtzehn Begleiter wurden vermutlich bei Suwalken (Suwałki; Ostpreußen) erschlagen. Auf der Tafel an der Kirche in der Burg Querfurt heißt es:
Im Andenken an
Bruno v. Querfurt
genannt Bonifacius den Gruender
dieser Kirche. Er zog im Jahre 1004
aus der Burg seiner Vaeter nach
dem Osten Deutschlands und starb
im Lande der Preussen
+ das Evangelium predigend +
den Märtyrertod 9. März 1009
+ 9. März 1909 +
Brun, der mit den Ottonen verwandt war, im Jahr 996 Hofkaplan von Kaiser Otto III. wurde und in seinen letzten Lebensjahren (1004-1009) im Auftrag des Papstes als „Bischof der Heiden“ durch Mittel- und Osteuropa zog, wird seitdem in Querfurt kultisch verehrt. Um sein Leben spannen sich Sagen wie die von der Rettung der todgeweihten Kinder seines Bruders (siehe Braunsbrunnen) oder die von seinem Esel, der auf seinem Weg gen Osteuropa im Weichbild von Querfurt stehen geblieben sein soll, was als schlechtes Vorzeichen gedeutet wurde. Dort, auf der Flur des Dorfes Esenstedt östlich der Altstadt, wurde zudem später das Zentrum seiner Verehrung geschaffen, indem sterbliche Überreste Bruns dort in einer Kapelle aufbewahrt wurden. Das Wiesenfest ist eng mit ihm verknüpft, denn es findet an eben jener Stelle statt und entstand aus dem Ostermarkt, der für die Wallfahrer veranstaltet wurde. In Lötzen (Giżycko; Ostpreußen, Polen) wurde auf dem Tafelberg am Löwentinsee ein Gedenkkreuz mit Inschrifttafel für die 19 Toten errichtet sowie die dortige Straße in "Heiliger Bruno" umbenannt. Auch wurden ihm mehrere Kapellen und Kirchen in und um Querfurt geweiht, zuletzt eine katholische Kirche in Langeneichstädt in den 1950er Jahren. Sein kirchlicher Gedenktag ist der 9. März.