Denkmäler erinnern oft an Personen, die in keinerlei persönlichem Zusammenhang mit dem Ort stehen. Philipp Müller (1931-1952) wurde in München geboren, heiratete eine Ost-Berlinerin und starb in Essen. Dennoch wurde ihm besonders in der Deutschen Demokratischen Republik gedacht. Straßen tragen noch heute in vielen Städten seinen Namen, etwa in Jena, Wittenberg, Merseburg oder Dessau-Roßlau. Auch in Langenbogen wurde eine Straße nach ihm benannt. Das Philipp-Müller-Denkmal steht aber nicht in dieser, sondern an der Friedhofsmauer in der Friedenstraße nahe des Rote-Armee-Denkmals.
Müller, der den Krieg noch als Kind erlebt hatte, war ein entschiedener Gegner der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland, und nahm daher an Demonstrationen teil. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied von KPD und FDJ. Auf einer Demonstration in Essen wurde er, gerade erst 21 Jahre alt, von Polizeikugeln tödlich getroffen. In der DDR setzte sofort eine Welle der Empörung ein, die unter anderem zur Umbenennung einer Straße in Halle noch im selben Jahr führte, die diesen Namen für sechzig Jahre behalten sollte, und heute Willy-Brandt-Straße heißt. Für linksgerichtete Kreise wie Die Rote Fahne gilt Philipp Müller als "das erste Todesopfer des kalten Krieges in Deutschland". Die Inschrift lautet:
ZUM GEDENKEN
PHILIPP
MÜLLER
ermordet Essen
am 11. 5. 1952
Laut der Festschrift „850 Jahre Langenbogen“ (Sonja Vohland; 2005) wurde der Gedenkstein im Jahr 1957 durch die LPG „Philipp Müller“ gestiftet, die 1952 bis 1959 bestand.