Wer weiß schon, dass der Erfinder der Waschmaschine aus Querfurt kommt? Ja, dass er zudem die Herstellung des Holzpapiers wesentlich voranbrachte und die Pilzkunde (Mykologie) begründete! Sicher nicht viele, und dieses Problems ist man sich in Querfurt durchaus bewusst. Am Pfarrhaus neben der Lambertikirche befindet sich eine Gedenktafel die der Geburt des späteren Theologen, Jacob Christian Schäffers gedenkt. Sie trägt die Inschrift:
„In diesem Haus wurde
der Begründer der
Pilzkunde und Erfinder
des Holzpapiers
Jacob Christian Schaeffer
am 31. Mai 1716 geboren“
Angebracht ist die Tafel rechts des Eingangs, doch weil sie wohl nicht mehr ausreichend erschien, hat man links des Eingangs eine zweite gestiftet, die etwas ausführlicher von den Leistungen Schäffers berichtet und ihn zudem graphisch darstellt. Der Theologe, Naturforscher und Erfinder war zudem der Superintendent der evangelisch-lutherischen Kirche in Regensburg, wo er auch 1790 verstarb. Er beschäftigte sich mit der systematischen Erfassung der Natur, insbesondere auch der Insektenwelt, von der er allein 3.000 Abbildungen anfertigen ließ, der Elektrizitäts- und Farbenlehre, der Optik und der Verbesserung technischer Geräte.
Es kann kaum verwundern, dasss zudem eine Pflanzengattung nach ihm benannt wurde und dass er ein Naturalienkabinett einrichtete. Wertvoll ist zudem seine Dokumentation der Versuche, denn allein der Verbesserung des Papiers widmete er ein sechsbändiges Werk, indem er auch alle gescheiterten Versuche mit anführte, so dass künftige Forscher auf diese verzichten oder aber die Fehler suchen konnten.
Diese zweite ihm gewidmete Tafel, von der wir viele dieser interessanten Details erfahren können, wurde vom Altertums- und Geschichtsverein Querfurt und Umgebung angebracht, der sich in der langen Tradition der Geschichtsforschung in Querfurt immer wieder verdient gemacht hat. Die linke Tafel stammt aus dem Jahr 1968, in dem sie am 31. Mai angebracht wurde. 50 Jahre später entstand gegenüber das Schäffer-Denkmal, zudem ist die benachbarte Gasse seit 2014 nach Schäffer benannt.