Heinrich Gisbert Voigt (1860-1933) hat sich auf verschiedene Art und Weise um Querfurt verdient gemacht, insbesondere mit der kommentierten Ausgabe des Geschichtswerks Christian Webels, das den etwas gestelzten Namen „Historisches Denckmahl der Haubt-Stadt des Hochlöblichen Fürstenthums Sachsen-Querfurth“ trägt und das zuletzt im 18. Jahrhundert erschienen war. Er wollte damit eine Reihe namens „Querfurter Geschichtsdenkmäler“ begründen, deren Bände 2-6 diese Veröffentlichung darstellte. Als vorbildlich darf aber auch seine Herangehensweise an historische Themen gelten, die nicht so sehr auf die Meinungen anderer Wissenschaftler aufbaute, sondern vielmehr versuchte, sich ein eigenes Bild zu machen. Er hat in den verschiedensten Zeitschriften Artikel veröffentlicht, und dabei teils komplexe Sachverhalte wie die Schlacht von Riade (anlässlich des tausendsten Jubiläums) oder die Christianisierung des Saale-Unstrut-Raums. zu erforschen versucht. Daneben veröffentlichte er aber auch Bücher und schrieb Gedichte.
Geboren in Stade als Pastorsohn studierte er von 1878 bis 1881 Theologie an den Universitäten Königsberg, Leipzig und Berlin. In diesen Städten verbrachte er auch die Zeit danach als Professor, bevor er 1899 nach Kiel und 1901 nach Halle ging. In der Saalestadt blieb er bis 1925 Professor und verbrachte dort auch den Rest seines Lebens. Naturbedingt waren christliche Themen sein Hauptbetätigungsfeld und hierbei unter anderem Adalbert von Prag und Brun von Querfurt. Auch seine Dichtungen hatten christliche Themen. Dennoch hat er sich nie von diesem Themenkreis, den er auch an der Martin-Luther-Universität lehrte, vereinnahmen lassen, sondern auch andere Themen wie die Burg Querfurt behandelt. Auf der Festwiese der Pfingstburschen wurde ihm eine Linde gepflanzt, woran ein Gedenkstein neben dem Braunsbrunnen erinnert.