Von den vier Hauptvertretern der Weimarer Klassik sind bis heute vor allem Goethe und Schiller weiten Teilen der Bevölkerung bekannt. Fast jede größere Stadt besitzt ein Goethedenkmal, aber auch Schillerdenkmäler sind nicht eben selten, finden sich zum Beispiel in Weißenfels, Bad Lauchstädt, Leipzig, Gießen oder München. Der in Stuttgart ausgebildete Autor so bekannter Werke wie „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“ oder „Wallenstein“ hat sich viel in Mitteldeutschland bewegt, lebte in Leipzig, Dresden, Jena und Weimar, besuchte Halle, Weißenfels, Erfurt und Bad Lauchstädt, um nur einige Orte zu nennen. Auch deshalb gibt es hier gehäuft Denkmäler.
Das für das Schillerdenkmal in Löbejün anlässlich des 150. Todestages gewählte Zitat Friedrich Schillers (1759-1805) lässt aber noch eine zweite Ebene erkennen, denn sechs Jahre nach der endgültigen Teilung Deutschlands durch die Besatzungsmächte war es wohl durchaus politisch und aktuell gemeint:
Wir sind ein Volk und
einig wolln wir handeln
Schiller-Ehrung
1955
Der Künstler, der die Reliefplatte schuf, konnte durch den Hinweis einer Enkeltochter ermittelt werden. Es handelt sich um den halleschen Goldschmied und Metallbildner Erich Lenné (1893-1987).