Obwohl Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) niemals in Bad Lauchstädt gewohnt hat, ist seine Bedeutung für die Stadt so groß, dass sie sich entschieden hat, einen zweiten Zusatztitel in den Ortsnamen aufzunehmen. Goethestadt Bad Lauchstädt heißt es seit dem 9. Oktober 2008 daher amtlich korrekt.
Goethe war häufig in dem damals für seine Heilquellen berühmten Kurort, den er im Jahr 1802 erstmals besuchte, nachdem er zuvor für die Errichtung des Theaters gewirkt hatte. Da er und seine Frau Christiane von Goethe regelmäßig Theatervorführung besorgten, kamen bald zahlreiche Schriftsteller (u. a. Schiller und Wieland), sicher auch zur Erholung in den reizvollen Kuranlagen. Zu den Vorführungen erschienen meist Hunderte Gäste besonders aus Halle, weil dort Theatervorführungen verboten waren. Teils kamen mehr Menschen als Plätze vorhanden waren. Diese Weimarer Zeit dauerte zwar bis 1814 an, doch hatte sie bereits durch die Napoleonischen Kriege und die Aufhebung des Verbots in Halle mit zurückgehenden Besucherzahlen zu kämpfen. Später war u. a. Richard Wagner hier Dirigent und Gerhart Hauptmann nutzte die von Goethe geförderte Bühne für eine Uraufführung.
Dementsprechend steht das Denkmal für den "Dichterfürsten", der allein 3.000 Gedichte verfasst hat, an der Nordostseite des Theaters, wo die kleine Büste in einer Grünanlage gut aufgehoben scheint, wenngleich die Nase etwas beschädigt wirkt.