Eines der bedeutendsten Kleindenkmale des Saalekreises ist die Betsäule von Zappendorf, eine Platte auf einer Stele, die von verschiedenen Reliefs und Inschriften verziert wird. Sie befindet sich an der Straße von Zappendorf nach Benkendorf direkt neben der Salzabrücke, und erinnert an den Mord an Nickel Klein, wie eine Tafel des Landesamtes für Archäologie erklärt. Somit steht sie seit 500 Jahren an dieser Stelle, wurde noch vor der Einführung der Reformation errichtet, und gilt daher als letztes Zeugnis des Katholizismus vor jenem Epochebruch. Der Bildstock wurde 1513 oder 1518 aufgestellt.
Im Laufe der Jahrhunderte verschwand die eine oder andere Inschrift, so jene, die an den Ermordeten erinnert. Die Aufstellung von Sühnemalen ist durchaus keine Seltenheit und an etlichen Stellen finden sich noch Steinkreuze, die aus diesem Motiv heraus gestiftet wurden, doch in dieser Opulenz, die an die Betsäule in Halle erinnert, ist es ein ungewöhnliches Denk- und Mahnmal für den Toten. Die Reliefs an den Breitseiten zeigen Bibelszenen (Kreuztragung, Kreuzigung), die an den schmalen Seiten einen Bischof (wohl der hl. Nikolaus) bzw. einen bärtigen Mann mit Buch und Säbel (wohl der hl. Bartholomäus). Der achteckige Schaft soll erst durch spätere Veränderungen entstanden sein.