Eine etwas ungewöhnliche mittelalterliche Kirche steht in Kröllwitz in Leunas Süden. Neben dem wuchtigen gotischen Chor befindet sich ein scheinbar romanischer Westteil. Dieser entpuppt sich auf den zweiten Blick aber als jünger, da die Romanik im dörflichen Bereich keine so großen Fenster nutzte und das Portal eher in die Zeit der Renaissance gehört. Das bestätigt auch der Blick in den Dehio von Sachsen-Anhalt, nach dem dieser westliche Teil der Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet und im Jahr 1698 verändert wurde. Besonders auffällig ist der eigentliche Westturm, der aus einem flachen Bau besteht, der kaum die Hälfte der Schiffshöhe erreicht, auf dem aber ein Dachreiter platziert wurde, der die Proportionen wieder etwas gerade rückt. Dieser Dachreiter ist achteckig und trägt in seiner Dachfahne die Jahreszahlen 1798 und 2000. Zudem wurde die Kirche in den Jahren 1967/68 von den Kriegsschäden befreit. So hat fast jedes Jahrhundert seine Spuren an der Kirche hinterlassen, die seit 1678 eine Pfarrkirche war, zuvor zur Kirche von Wengelsdorf gehörte.