Als einziges der Dörfer, die das historische Bad Dürrenberg bildeten, besaß Keuschberg eine eigene Kirche. Mit der steigenden Bedeutung Dürrenbergs in der preußischen Zeit bekam es eine neue große Kirche, die laut der Internetseite der Gemeinde am 29. August 1830 geweiht wurde. Der Vorgänger wurde bereits Jahre zuvor abgerissen, was zu einigen Kontroversen führte, da die lokale Überlieferung hier eine Grabstätte von Teilnehmern der Schlacht bei Riade sehen wollte. Gefunden wurden freilich nichts dergleichen.
Der langgezogene klassizistische Saalbau erhielt einen Turm im Rundbogenstil, der in der Relation etwas zu kurz geraten wirkt, was sich laut Georg Dehio (Sachsen-Anhalt II) daraus erklärt, dass nicht alle ursprünglich geplanten Geschosse ausgeführt wurden. Stilistisch erinnert der Bau stark an Schinkelbauten. Vermutlich bezieht sich das in Architekturführern zu findende Jahr 1832 auf die Fertigstellung dieses Glockenträgers. Entworfen wurde die Kirche vom Merseburger Bauinspektor C. F. Schmidt unter Mitarbeit des Bergrats F. E. Senff und des Dürrenberger Bauinspektors J. C. H. Oestreich.