Unter den Gotteshäusern Löbejüns ist die katholische Kirche St. Josef das jüngste. Jahrhundertelang waren katholische Gemeinden in der "Provinz Sachsen" verboten, ab dem 19. Jahrhundert gründeten sich aber wieder neue und besonders dort wo Bergbau und Industriezweige Arbeiter aus katholischen Gebieten anlockten, entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch wieder katholische Kirchen. Diese Entwicklung setzte sich im 20. Jahrhundert fort und hält bis heute an. Je nach Größe der Gemeinde variiert auch das Aussehen der Sakralbauten. In Löbejün entstand daher in der Straße Am Schachtberg ein relativ schlichter Bau mit einem Dachtürmchen. Sie gehört stilistisch in die Zwischenkriegszeit, entstand aber tatsächlich erst im Jahr 1956, wie man auf der Homepage des Löbejüner Heimatvereins nachlesen kann. Laut Brunhilde Ernst (Die katholische Gemeinde Sankt Josef in Löbejün, in: Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün 7 (2017) 8, S. 23) war der Architekt Johannes Reuter.