Obhausen-Nikolai war stets der kleinste der drei Obhausen-Orte, besaß aber 1400 ebenfalls eine Pfarrkirche. Später wurde diese der Kirche von Obhausen-Johannis untergeordnet, heute steht von dem einstigen Ortsmittelpunkt nur noch ein kläglicher Rest regelrecht verloren auf einer Insel zwischen zwei Straßen. Ein Steinhaufen zeigt, wie viele Ab- und Einstürze hier schon vorgekommen zu sein scheinen, den Kirchturm hinauf zieht sich ein großer Riss.
Gras wächst dort, wo einst die Gemeinde saß, wo sich Altar und Kanzel befanden. Tauben nutzen das Innere auf ihre Art und Weise, in den romanischen Schallöffnungen des Turms kann man noch den Glockenstuhl erkennen, der einst dem Ort die Uhrzeit verkündete, Metallklammern sollen festhalten, was wohl nicht mehr allzu lange stehen bleiben wird.
Die Fenster des Schiffs sind gotisch und barock geformt, eine vermauerte Pforte an der Nordseite trägt noch das romanische Tympanon, das zunehmend verwittert. Es ist kein schöner Anblick, den die Ruine uns bietet, aber wie soll ein Ort drei Kirchen erhalten, wenn niemand mehr die Gottesdienste besucht? Selbst viele Landstädte, die nur eine Kirche besitzen, tun sich mit dieser Aufgabe schwer.