In der Goethestadt Bad Lauchstädt befindet sich auf dem Friedhof ein irritierend modernes Gebäude. Es ist bei weitem nicht der erste Bau auf dem Gottesacker, sondern steht in der Nachfolge mehrerer Vorgänger. Friedrich Arnold (1881) berichtet dazu: „1685 wurde auf diesem Gottesacker eine kleine Kirche von Teilen der 1684 abgebrochenen Kirche und einem Gartenhäuslein im Pfarrgarten am Merseburger Thore gebaut und die Kirchenbänke sind aus den Brettern von der alten Kirche gemacht.“ Wie alt der Vorgänger war und ob sein Abriss einer Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg folgte oder aber ob es eine alte vor der Stadt gelegene Feldkirche war, an der dann der neue Friedhof im 16. Jahrhundert angelegt wurde, konnten wir nicht ermitteln. Dieser Neubau von 1685 hatte aber ebenfalls keine 200 Jahre bestand und wurde im Jahr 1876 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch eine Leichenhalle ersetzt. Diese ist der im Norden (an der Friedhofstraße) befindliche neoromanische Bau. Im Süden (an der Lindenstraße) befindet sich aber ein großer Neubau mit Wandbild und Glockenturm in fast schon futuristisch anmutenden Formen, wie man sie selten auf einem Friedhof findet. Bei beiden Bauten soll es sich um Friedhofskapellen handeln. Die "alte Friedhofskapelle" wurde laut einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung (12. November 2001) im Jahr 2001 saniert. Das Erbauungsdatum der neuen konnten wir noch nicht ermitteln.