Zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert gab es keine katholischen Kirchen im Umkreis von Halle, doch mit der Entspannungspolitik zwischen den christlichen Glaubensrichtungen kam es zur Neugründung von solchen. Diese nahmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu und in der Gründerzeit um 1900 bekamen auch eine Reihe von Dörfern wieder eine katholische Kirche.
Das war insbesondere in solchen Dörfern der Fall, die durch den Bergbau Arbeiter aus katholischen Regionen wie dem Eichsfeld oder Schlesien angezogen hatten, die sich ein eigenes Gotteshaus wünschten. Religiös gehörte Sachsen-Anhalt damals aus katholischer Sicht zum Bistum Paderborn, dessen Hauptarchitekt Arnold Güldenpfennig Dutzende Kirchen entwarf. Bei diesen steht der Turm häufig neben dem Schiff, was auch bei der Dorfkirche von Zappendorf der Fall ist.
Diese ist, wie Güldenpfennigs Kirchen in Halle und Weißenfels der Hl. Elisabeth geweiht und ein Backsteinbau. Dennoch ist nicht bekannt, ob das Gotteshaus aus dem Jahr 1869 ebenfalls von Güldenpfennig stammt. Ähnlich wie bei der Kirche in Langenbogen und dem Bethaus in Salzmünde wurde hier ein heller Backstein verwendet. Als Baustil wurde die Neogotik gewählt.