Eine ungewöhnliche und zugleich originelle und neue Form einer Gedenkstätte befindet sich seit dem Jahr 2012 in Sennewitz. Nahe der Kirche wurde auf einem Stein eine Gedenktafel angebracht, die eine Art Bestandsaufnahme darstellt. Zu lesen ist:
Sennewitz
Ersterwähnung 1182
(Ortsteil Döckritz)
ehemalige slawische Siedlung
(Sippe des Seno)
Historische Gebäude
Kirche St. Nicolai (Ende 12. Jahrhundert)
Altes Spritzenhaus (19. Jahrhundert)
Alte Schule (19. Jahrhundert)
Bauernhöfe am Dorfplatz und in der Dorfstraße (19./20. Jahrhundert)
Aufgestellt im Jahre 2012
Döckritz war ein Dorf südlich von Sennewitz, hieß 1182 Tiekeriz und besaß eine Wassermühle, die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb war. Die Lage des Ortes ist noch heute durch den Straßennamen Döckritzanger nachvollziehbar. Die historische Forschung sieht in diesem Raum wendische Siedlungskammern aus ungefähr zehn bis fünfzehn Dörfern, die sich an einer Stelle konzentrieren und deren Ortsnamen in der Mehrheit der Fälle auf -itz enden. Eine solche Ballung findet sich rund um das Dorf Wallwitz, wohingegen Sennewitz der nordwestliche Ausläufer einer zweiten, nordöstlich von Halle zu findenden Ansammlung ist, zu der auch Mötzlich (im 12. Jahrhundert Motzelicz) gehört und die sich bis nach Hohenthurm erstreckt.
Viele dieser -itz-Dörfer lassen sich erstmals für die Zeit um 1200 durch Urkunden – vor allem des Klosters Neuwerk – nachweisen, sind also deutlich jünger als die Dörfer westlich der Saale, die häufig schon im neunten Jahrhundert erwähnt werden. So ist auch Sennewitz selbst in einer Urkunde nachweisbar, die man zwar nicht genau datieren, aber auf die Zeit zwischen den Jahren 1212 und 1221 eingrenzen kann, Dieses doppelte Jubiläum (800 Jahre Sennewitz und 840 Jahre Döckritz) war offenbar der Anlass für die Stiftung der Gedenktafel, die zum einen der aktuellen Bevölkerung Wissen vermitteln und zum anderen zukünftige Generationen an den heutigen Zustand erinnern soll.