Die Hintergründe des zweiten Kriegerdenkmals westlich der Kirche von Beesenstedt konnten wir bisher noch nicht genau ermitteln. Es scheint im Jahr 1930 schon bestanden zu haben, da Adolf Dieckmeyer in einer Wanderungsbeschreibung im „Mansfelder Heimatkalender“ schreibt: „vorbei an der Kirche, vor der zwei Gedenksteine an Deutschlands große Zeit erinnern.“ Es ist schwer vorstellbar, dass er damit den Ersten Weltkrieg (1914-1918) meinen könnte, doch ausgeschlossen ist es nicht. Da das zweite Denkmal an den Deutsch-Französischen Krieg erinnert, blieben nur noch die anderen beiden Deutschen Kriege sowie die Befreiungskriege als denkbare Gründe für die Errichtung der Gedenkstätte.
Einzige Hinweise an dem interessant gestalteten Denkmal sind eine Tafel mit dem Wort "Kriegerverein" und das bekrönende Kreuz. Es besteht aus einem Steinkranz, in dem ein Stein senkrecht wie ein Menhir aufgestellt wurde. Dieser Typus der nachempfundenen Steinzeitkultur ist bei Weltkriegsdenkmälern im Saalekreis sonst eher ein Hinweis auf die 1930er Jahre (vgl. z. B. Köchstedt). Relativ häufig findet er sich hingegen bei Denkmälern für die Völkerschlacht (1813) beziehungsweise die Befreiungskriege (1813-1815) aus dem Jahre 1913 (z. B. in Bruckdorf oder Büschdorf).