Im Ostteil des Friedhofs von Querfurt findet sich ein schlichter Stein mit der Inschrift:
Zum Gedenken an die Soldaten und
Zwangsarbeiter des 2. Weltkrieges
Steinsetzungen dieser Art waren erst nach 1989 möglich, da es zuvor undenkbar schien, an die in Eroberungskriegen gefallenen Soldaten zu erinnern. Die Schrecken des Krieges sowie die Politik der Deutschen Demokratischen Republik bedingten zudem ein zusammenfassendes Gedenken unter der Losung „Opfer des Faschismus“, die bewusst gewählt wurde. Die Erinnerung an einzelne Gruppen war hingegen eher selten und beschränkte sich vornehmlich auf politische Morde, Sowjetsoldaten sowie die Opfer der Konzentrationslager. So sind auch alle Denkmäler für amerikanische Befreier oder Sinti und Roma nach 1989 entstanden, da der Eindruck entstand, dass sie bis dahin nicht genügend berücksichtigt wurden.
In diesem Sinne, nämlich als Ergänzung zur bestehenden Denkmallandschaft, sollte man auch Denkmäler für Soldaten verstehen. Es handelt sich hierbei nicht um revanchistische Tendenzen, sondern um Gedenkorte für Menschen, deren Gräber unbekannt sind. Das einzige Problem ist, dass es durch die Formulierung ungewiss bleibt, wer mit den "Zwangsarbeitern" gemeint ist. Wahrscheinlicher als auf in Querfurt selbst eingesetzte Zwangsarbeiter bezieht sich das Wort aber auf die Opfer der Arbeitslager der Sowjetunion.