Die Kirche von Osmünde besaß ein Marienbild, dem Wunder nachgesagt wurden. Daher entwickelte sich im Mittelalter eine Wallfahrt zu diesem, die sogar von Ulrich von Hutten (1488-1523) geschildert wurde.
Aus dieser Wallfahrt bzw. ihrem Jahrmarkt wurde nach der Reformation das "Appelsfest", dessen Name laut der Homepage des Heimatvereins auf das Wort "Ablass" zurückgeht. Da das Fest für großen Zulauf auch aus dem benachbarten Sachsen sorgte, traten bald auch die üblichen Schattenseiten wie Besäufnisse und anderen Exzesse auf.
Im 18. Jahrhundert stellte sich daher der Pastor offen gegen das Fest und da dies zu einer eigenen Tradition wurde, waren sie schließlich erfolgreich und der Landrat verbot 1821 das Fest. Im Jahr 2003 bemühte sich der Heimatverein Osmünde um die Wiederzulassung und hatte damit Erfolg und so wird das Appelsfest seitdem wieder begangen.
Im Jahr 2005 wurde eine Ersatzpflanzung notwendig, denn für das erste Appelsfest des 21. Jahrhunderts hatte man einen Baum auf dem Dorfplatz gefällt. Da der veranstaltende Verein diese Ausgabe nicht stemmen konnte, bat er um Unterstützung und erhielt Baumspenden vom Minister für Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, vom Landrat des Saalkreises und vom Bürgermeister von Osmünde, so dass sogar drei Roteichen gepflanzt werden konnten.
An diese Anpflanzung erinnert ein Stein mit einer Tafel, der folgende Inschrift trägt:
Die Appelsbäume
2005
Osmünder Spritze
1811 e. V.