Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) entstanden unzählige Kriegerdenkmäler in den Dörfern und Städten, da fast jeder Ort Tote zu beklagen hatte, die kein Grab im Heimatort erhielt, sondern in der Fremde beerdigt waren. Durch die große Anzahl gibt es sich wiederholende Elemente, aber dennoch selten identische Denkmäler.
Das Kriegerdenkmal von Barnstädt, das an die Toten des Ersten Weltkrieges erinnert, besteht aus einem vielgestaltig abgestuften Sockel sowie einer Figur, die eine Fahne trägt. Ähnlich wie in anderen Fällen stürmt der Fahnenträger aber nicht mehr voran, sondern ist auf ein Knie gesunken und hält seine linke Hand schützend über eine Pflanze. Diese durchaus anrührende Gestaltetung deutet auf einen Bildhauer hin, der eine entsprechende Ausbildung genoß und in der Lage war, Trauer und Hoffnung allegorisch darzustellen. Auffällig ist die große Ähnlichkeit zum Denkmal in Uichteritz bei Weißenfels, das von Paul Horn (Halle) stammt, und ebenfalls eine aus dem Boden sprießende Pflanze zeigt, die die wiederaufkeimende Zukunft symbolisieren sollte.
Der Sockel des laut dem Denkmalverzeichnis in den Jahren 1920 und 1921 entstandenen Denkmals in Barnstädt trägt die Namen von 38 Toten, deren Todesdatum jeweils mit angegeben wird. Darüber finden sich die Worte 1914-1918 Die treuen Toten ehrt dankbar die Gemeinde Barnstädt, darunter die nur noch schwer zu entziffernde Inschrift Niemand hat größere Liebe denn die daß er sein Leben läßet für seine Freunde.
Am Friedensplatz ist es neben den Denkmälern für den Zweiten Weltkrieg, dem Steinkreuz sowie dem Denkmal für das Jubiläum 1110 Jahre Barnstädt eines von mehreren Kleindenkmalen, die entlang der Straße stehen. Zudem befinden sich im Ort weitere Gedenkstätten - etwa der Lutherstein oder das Denkmal für den Deutsch-Französischen Krieg. Andere knieende Soldaten zeigen etwa die Denkmäler im Stadtgarten in Weißenfels, an der Kirche in Markwerben oder im Stadtpark von Mücheln, einen Fähnrich z. B. auch das Denkmal in Oberfarnstädt.