Der Bauernstein von Fienstedt ist vermutlich der bekannteste seiner Art im Saalekreis. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass er nicht nur Teil einer historisch bedeutsamen Gerichtsstätte ist, die durch einen Pappelring markiert wird, sondern auch damit, dass er Teil einer bis heute lebendigen Tradition, des Himmelfahrtsfestes, ist. Dieses steht im engen Zusammenhang mit der Legende von der heiligen Elisabeth und dem Bierhügel in Salzmünde.
Jährlich wird von ihm aus eine Urkunde verlesen, wie es über Jahrhunderte hinweg auf Bauernsteinen üblich war, weshalb sie unter anderem auch Verkündsteine oder Schulzensteine hießen. Besondere Verdienste um ihre Erforschung erwarben sich Dr. Wernfried Fieber, Prof. Heiner Lück und Reinhard Schmitt aus Halle, die im Jahr 2009 einen eigenen Katalog zu den Bauernsteinen Sachsen-Anhalts veröffentlicht haben. Aus diesem Inventar geht hervor, dass Fienstedt einen doppelten Pappelring besaß und das in beiden Ringen ein Steintisch stand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem doppelten Pappelring ein einfacher, die beiden Steintische blieben aber wohl erhalten. Diese wurden im Laufe der Zeit leider vernachlässigt und gingen kaputt. Im Jahr 1998 oder 1999 wurde einer der beiden Steintische wiederhergestellt. Von dem anderen sowie den beiden Pappelringen existieren noch fotografische Abbildungen aus dem Jahr 1929, die man auf der Homepage von Steffen Wendt betrachten kann.