Kriegerdenkmäler sind stille Andachtsorte für die Angehörigen, die ihre Toten nicht an einem Grab betrauern konnten. In einigen Fällen wich man aber von diesem Schema ab und stellte das Denkmal auf eine eigene Platzanlage, etwa in Langenbogen, Salzmünde oder in Lettin. So entschied man auch in Wallwitz vorzugehen, wobei sich in all diesen Fällen die Frage stellt, in wie weit eine Gedenkanlage an der Durchgangsstraße sinnvoll ist. Man darf aber nicht übersehen, dass der Schmerz um den Verlust der abgesicherten Zukunft auch zu einer Besinnung geführt hatte und das nicht nur nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) die Kriegerdenkmale als Mahnmale gedacht waren (zum Beispiel in Zscherben oder Schkopau), sondern schon nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918). Das erklärt ihre öffentliche Aufstellung besser als die heutige Sicht auf diese Gedenkstätten als Stätten des Revanchismus.
Das Kriegerdenkmal in Wallwitz ist von gängigen Elementen geprägt: der auf das Denkmal gesetzte Soldatenhelm (wie in Burgwerben oder Büschdorf) und das wohl häufigste Element: das Eiserne Kreuz, das hier gleich viermal zu finden ist. Es ist dreimal groß ausgestaltet und einmal, auf der Schrifttafel an der Westseite zur Straße hin, etwas kleiner. Wie für die Gegend typisch wählte man halleschen Porphyr als Material. Unter der Überschrift "Unsern treuen Toten" werden die Namen von 17 Getöteten genannt, wobei der Nachname vorn steht. Darunter steht eine weitere Widmung, die schwer zu entziffern ist. Es handelt sich um das Bibelzitat (Johannes 15:13):
Niemand hat grössere Liebe
denn die, dass er sein Leben
lässet für seine Freunde.
Die breite Stele wurde abgestuft gestaltet. Darin ähnelt sie stark dem Kriegerdenkmal in Bruckdorf, so dass vielleicht beide vom selben Künstler stammen, wenngleich der Aufsatz in Bruckdorf wesentlich expressionistischer wirkt als in Wallwitz und dort ein Kreuz als Bekrönung gewählt wurde.