Um dem reichen Sagenschatz des Geiseltals Ausdruck zu verleihen, wurden die Geiseltaler Sagensteine initiiert, die auf den Orten platziert wurden, an denen sich die Sagen abgespielt haben sollen. Die auf dem Stein abgebildete Platten zeigt links eine Abbildung des Sageninhalts und zeigt rechts folgenden Text:
Der Großgräfendorfer Glockenstreit
(Großgräfendorf)
Auszug der Sage aus der Sagensammlung "Geistertalsee" (Teil 3)
...mit mehreren Pferdegespannen fuhren
die Klobikauer zur Steinklebe hinaus, um die
neu entdeckte Glocke in ihr Dorf zu holen;
sie spannten vier, sechs und zuletzt sogar
acht Pferde an die Glocke, aber dennoch
vermochten sie nicht, diese auch nur ein
Zoll weit zu bewegen.
Die Pferde sollen vor Anstrengung ebenso
geschäumt haben, wie die Klobikauer
Bauern vor Wut.
Alsbald rückten auch die Großgräfendorfer
an. Sie brachten nur vier Pferde mit. Hohn-
lachend und voller Schadenfreude ließen
die Klobikauer sie ihr Werk beginnen...
Ziel ist es also offensichtlich, Interesse an der Sage zu wecken, auch wenn sich jeder, der in seiner Kindheit Märchen und Sagen gehört.oder gelesen hat, denken kann, wie es weitergeht. Es handelt sich bei den sogenannten "Sauglocken" um ein gängiges Motiv im heimischen Sagenschatz. Zum Standort am Weg zwischen den Dörfern Schotterey und Großgräfendorf muss kritisch angemerkt werden, dass für diese Stelle keine Dorfwüstung bekannt ist. Die Sagensteine des Geiseltals wurden so verteilt, dass man sie auf separaten Touren erkunden kann. Der von Großgräfendorf gehört zur "Geistertalsee Tour 3".